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Vor etwa einem Jahr habe ich meinen Mietserver bei Netcup gekündigt uns hoste nun alles selbst. Auf einem Thin-Client. Genauer auf einem HP T630. So ganz konkret zum handeln gebracht hat mich das Video Gebrauchte Thin-Clients im Test
auf dem Heise-Youtube-Kanal Ct'3003. Inzwischen hat der Home-Server auch schon einige Upgrades erfahren. Um die Hardware soll es in diesem Shaare gehen.
Ein wichtiger Aspekt war für mich, dass das Gerät leise ist. Und das ist der T630 auch, weil er nämlich keinen Lüfter besitzt. Der zweite Punkt ist der Stromverbrauch. Ich habe im Betrieb eine Leistungsaufnahme von 11-13 Watt gemessen. Das ist leider mehr als ein vergleichbareres Gerät mit einem Intel J4105 Chipsatz, der etwa die Hälfte verbraucht, dafür aber in der Anschaffung teurer ist. Wenn man das durchrechnet kostet der T630, bei einem Strompreis von 33 pro kWh, etwa 30 Euro im Jahr. Das ist auf jeden Fall schon mal weniger, als ein angemieteter Server. Und weil der Anschaffungspreis des T630 am günstigsten war, ist es eben dieser geworden.
Hardware
Die Details kann man sich aus der QuickSpecs (PDF) herauslesen. Entscheidend finde ich folgende Infos.
Specs
- CPU AMD GX420-GI
- GPU AMD Radeon R7E
- RAM 2x SO-DIMM Slots, die man mit bis zu 2x16GB bestücken kann. Ich habe 1x16GB, was bisher mehr als genug ist.
- 2x m.2 SATA Slots
- 1x m.2 für einen Wifi/Bluetooth-Adapter
- 3x USB-A 3.0. Zwei an der Front und einer im Gehäuse, was kreative Einsatzmöglichkeiten bietet. Allerdings kann man vom internen USB-Port nicht booten.
- 4x USB-A 2.0. Zwei an der Front, zwei an der Rückseite.
- 2x DisplayPort 1.2. Leider kein HDMI dafür aber noch einen VGA-Port.
- 1x Gigabit RJ45 / LAN
RAM-Upgrade
Es genügen günstige DDR4 SODIMM / 1866Mhz RAM-Module mit 260 Pins. Es Funktionieren aber auch Riegel mit höherem Takt wie 2133Mhz, 2400Mhz, 2666Mhz, 2933Mhz oder 3200Mhz. Diese laufen dann aber nur mit 1866Mhz.
- Crucial-CT2K16G4SFRA32A (Amazon)
ECC-RAM
Der Chipsatz des T630 ist für den Betrieb von ECC-RAM geeignet. Das kann man im Bios leider nicht aktivieren, aber dafür direkt unter Linux mit
modprobe -v amd64_edac ecc_enable_override=1
und zum testensudo dmesg | grep -i edac
.
Wenn alles wunschgemäß aussieht, mit folgendem Befehl dauerhaft persistieren.sudo echo "options amd64_edac ecc_enable_override=1" >> /etc/modprobe.d/amd64_edac.conf
m.2 SATA SSDs nachrüsten
Die beiden m.2 Schnittstellen funktionieren nur mit SATA-SSDs. Man kann also keine NVME-SSDs verwenden. Ich habe eine Transcend M.2 SSD TS2TMTS830S eingebaut. Entscheidend für mich waren die langlebige MLC-3D-NAND-Flash-Bausteine.
Zweiten Netzwerk-Port nachrüsten
Zwar ist keine zweite Netzwerkschnittstelle vorgesehen, aber kann man den m.2 2230 Slot (Wifi-BT-Karte) dafür nutzen. Ein- oder mehrere USB3-Netzwerkadapter funktionieren aber auch. Tatsächlich ging das bei mir sogar überraschend stabil.
- M.2 a e Key 2,5g Ethernet LAN-Karte rtl8125b (Aliexpress)
- Einbauanleitung (Youtube)
- Einbauanleitung - How to install an extra NIC
Netzteil
Der T630 hat einen HP-Typischen, 7,4mm Netzstecker mit Smartpin. Das ist nervig, wenn man ein neues Netzteil beschaffen muss. Oft werden die Geräte auch besonders günstig ohne Netzteil angeboten. Besonders einfach geht es mit einem USB-C Adapter, der es erlaubt, jedes USB-C Netzteil, das 19-20V bei wenigstens 65 Watt liefert, anzuschließen. Auf diese Idee bin ich leider etwas zu spät gekommen.
Mods aus dem 3D-Drucker
- Schale für die Wandmontage (cults3d)
- Geräte-Ständer (cults3d) oder Geräte-Ständer (thingiverse)
- Adapter fuer zweite m.2 2280-Full-Size SSD (thingiverse)
Wärmeleitpaste erneuern
Links
Innenleben des HP T630