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Effektive Arbeitsbeziehungen sind entscheidend für den Erfolg im Berufsleben. Aber wie viele Kollegen braucht man wirklich, um produktiv zu sein? Forschungsergebnisse zeigen, dass es gewisse Grenzen gibt, die eingehalten werden sollten.
Die Dunbar-Zahl
Der britische Evolutionspsychologe Robin Dunbar fand 1992 heraus, dass Menschen nur eine begrenzte Anzahl sozialer Beziehungen pflegen können – etwa 150. Diese Zahl, bekannt als die Dunbar-Zahl, beschreibt die Grenze der Anzahl von Menschen, mit denen man enge persönliche Beziehungen aufrechterhalten kann.
Dunbar fand Beispiele dafür in verschiedenen Epochen und Kulturen, von alten Jäger-Sammler-Gruppen bis hin zu modernen Organisationen. Die Zahl 150 ist die maximale Gruppengröße, in der jeder jeden noch gut genug kennt, um soziale Stabilität zu gewährleisten.
Die vier Schichten der Arbeitsbeziehungen
Dunbar identifizierte vier Schichten sozialer Beziehungen:
- 5 extrem enge Kollegen: Dies ist der innerste Kreis. Es handelt sich um die Menschen, denen wir am nächsten stehen und mit denen wir die stärksten beruflichen Bindungen haben.
- 15 enge Kollegen: Diese Gruppe umfasst Kollegen, mit denen wir gerne Zeit verbringen und die wir in Notfällen um Hilfe bitten würden.
- 50 bekannte Kollegen: Diese Personen sehen wir weniger häufig, aber wir bleiben in Kontakt und würden sie zu größeren sozialen Veranstaltungen einladen.
- 150 gelegentliche Kollegen: Dies sind Menschen, deren Namen wir kennen und mit denen wir gelegentlich Kontakt haben.
Anwendung am Arbeitsplatz
Diese Schichten sind nicht nur im Privatleben relevant, sondern auch im beruflichen Kontext. Kleine Teams und Abteilungen, die den Dunbar-Zahlen entsprechen, können effektiver und sozial stabiler sein.
Beispiele aus der Praxis
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W.L. Gore & Associates: Der Hersteller von Gore-Tex-Produkten beschränkt die Größe seiner Werke bewusst auf etwa 150 Personen. Ab dieser Zahl wird die direkte Kommunikation schwierig, was für das Unternehmen essentiell ist. Wird die Grenze überschritten, wird ein neues Werk gebaut oder ein Teil der Arbeit verlagert. Dies ermöglicht es jedem Mitarbeiter, sich mit allen anderen auszutauschen, was besonders in der Produktion wichtig ist, wo es auf präzise Handgriffe ankommt. Link
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Buurtzorg: Die niederländische Pflegeorganisation Buurtzorg setzt auf selbstorganisierende Teams von 10 bis 12 Pflegekräften. Dies ermöglicht enge Zusammenarbeit und effektive Pflege. In diesen kleinen Teams kennt jeder die individuellen Bedürfnisse der Patienten genau, was zu einer besseren Betreuung führt. Beispielsweise können Teammitglieder schnell und flexibel auf Notfälle reagieren, da sie sich gut kennen und eingespielt sind.
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Spotify: Der Musik-Streaming-Dienst Spotify organisiert seine Mitarbeiter in sogenannten „Squads“, kleine funktionsübergreifende Teams von etwa 6 bis 12 Personen. Diese Squads arbeiten autonom an unterschiedlichen Projekten, was die Flexibilität und Innovationsfähigkeit des Unternehmens erhöht. In einem Squad kann ein Entwickler direkt mit einem Designer und einem Marketing-Experten zusammenarbeiten, was schnelle Entscheidungsfindung und kreative Lösungen ermöglicht.
Die Forschung von Dunbar zeigt, dass soziale Beziehungen bei der Arbeit wichtig sind und dass es Obergrenzen für die Anzahl dieser Beziehungen gibt. Indem wir Teams und Abteilungen klein halten, können wir eine bessere soziale Stabilität und damit auch eine höhere Produktivität erreichen.
Links
https://blog.mayflower.de/13543-team-topologies-dunbars-number.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Dunbar%27s_number